Esther Sonja Schmid

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Es wird eng auf der Erde
Prognose
  2050 werden 9,1 Milliarden Menschen auf der Erde leben

Die Weltbevölkerung wird nach einer neuen Schätzung der Vereinten Nationen bis 2050 um 40 Prozent auf 9,1 Milliarden Menschen zunehmen.
Die Bevölkerung wächst und wächst. Der grösste Teil dieser Steigerung wird auf die 50 ärmsten Länder der Welt entfallen, teilte die Bevölkerungsabteilung der Vereinten Nationen in New York mit. Dies bedeute eine überaus ernste Belastung für diese Länder, sagte die Direktorin der UNO-Bevölkerungsabteilung, Hania Zlotnik. Im Vergleich zu 2002 wurde die Schätzung damit etwas nach oben korrigiert. Damals hatten die UNO für 2050 noch eine Weltbevölkerung von 8,9 Milliarden vorhergesagt.
Nach der jüngsten Revision wird die Bevölkerung in den am wenigsten entwickelten Ländern von heute 5,3 Milliarden bis 2050 auf 7,8 Milliarden zunehmen. Eine Verdreifachung der Bevölkerung wird in Afghanistan, Burkina Faso, Burundi, Tschad, Kongo-Kinshasa, Kongo-Brazzaville, Osttimor, Guinea-Bissau, Liberia, Mali, Niger und Uganda erwartet. Hingegen bleibt die Bevölkerung in den reichen Industrieländern mit 1,2 Milliarden weitgehend auf dem gegenwärtigen Niveau. Durch Einwanderung wird aber auch die Bevölkerung der USA zunehmen - dort erwarten die UNO eine Zunahme von gegenwärtig 298 Millionen auf 394 Millionen im Jahr 2050.
Der Schätzung liegt die Annahme zugrunde, dass die durchschnittliche Fruchtbarkeit von gegenwärtig 2,6 Kindern je Frau auf etwas weniger als 2,0 Kinder zurückgehen. 'Das künftige Bevölkerungswachstum ist in hohem Masse von der Entwicklung der künftigen Fruchtbarkeit abhängig', heisst es in dem Bericht der 'United Nations Population Division'. In 35 der 148 Entwicklungsländer blieben die Fruchtbarkeit im Zeitraum von 2000 bis 2005 bei mehr als fünf Kindern je Frau.
Aufseiten der Sterblichkeit wird das Bevölkerungswachstum von den Auswirkungen der Aids-Epidemie beeinflusst. Dadurch habe sich das Bevölkerungswachstum in 60 Ländern abgeschwächt, erklärten die UNO-Fachleute. So lag die durchschnittliche Lebenserwartung im südlichen Afrika 1995 noch bei 62 Jahren, während sie heute nur noch 48 Jahre beträgt.
(Aargauer Zeitung, 26.02.05 (ap))


«Bis der Überschuss weggetötet ist»

Nicht Religionen oder Hunger sind die Ursachen für Kriege, sondern ein Überschuss an jungen Männern. Das ist die Thes von Gunnar Heinsohn, eine anerkannten Völkermordforschers. In einem Interview mit der ‚NZZ ab Sonntag’ (19.11.06) stellte er fest: ‚Ich habe den Versuch einer Weltformel aufgegriffen, die der Franzose Gaston Bouthoul 1970 vorgelegt hat. Ich habe sie weiterentwickelt und an über 70 Ländern empirisch überprüft. Das Resultat: Immer dort, wo Mütter über Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte im Schnitt 6 bis 8 Kinder geboren haben, also 3 bis 4 Söhne, wird es brenzlig.’ Denn nur ein, höchstens zwei Söhne könnten mit gesellschaftlichen Positionen versorgt werden, stellte Heinsohn fest. Die ‚überschüssigen’ dritten und vierten Brüder, ehrgeizig und im besten Kampfesalter, würden emigrieren – oder holten sich ihre Position mit Gewalt.
Wo es zu viele junge Männer gebe, werde getötet. Das führe zu Kriminalität, Bürgerkriegen, Genoziden an Minderheiten, Revolutionen, internationalen Kriegen oder Kolonisierungen. ‚So lange’, sagt Heinsohn, ‚bis der Überschuss an Jünglingen weggetötet ist und die Geburtenzahl sinkt.’
Heinsohn wartet mit eindrücklichen Beispielen auf – bis hin zu den Schweizer Söldnern, di in fremde Kriegsdienste zogen. Selbstverständlich brauchten diese Leute für ihr Tun immer eine Idee, einen Vorwand: Bibel, Koran, Marx. ‚Ideologien und Religionen lösen das Problem, weil sie sagen: Du tötest nicht, du richtest. Da ist etwas Böses, Ungläubiges, das ausgetilgt werden muss. Und die jungen Männer töten für ein frommes Land, für ein gerechtes Land, für ein grosses Land.’
Ausdrücklich nimmt Heinsohn auch den Islam nicht davon aus. Der Islamismus bilde nur den Vorwand. Denn auch in diesen Ländern gelte seine These. Die Muslime hätten sich innerhalb von 100 Jahren verzehnfacht und hätten daher einen Überschuss an jungen Männern.

(WeltWeit / Zeitschrift für Mission, Entwicklung und Kultur Nr. 1/2007 (red.))

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