Esther Sonja Schmid

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Kunstschnee verändert Flora
Studie
  Ökologisch wertvolle Pflanzen werden verdrängt

Kunstschnee hatte in den 80er-Jahren und Anfang der 90er-Jahre einen schlechten Ruf. So wurden negative Auswirkungen auf die Umwelt befürchtet. Heute argumentieren die Tourismus- und Schneekanonenindustrie, dass kaum negative Folgen für die Natur festzustellen sind, da der Kunstschnee allein mit Energie, Luft und Wasser hergestellt werde. Auf chemische Zusätze kann verzichtet werden.
Umweltschützer sehen dies anders. Der Einsatz von Schneekanonen sei ein Eingriff in die Natur. So müssten aufgrund des grossen Wasserverbrauchs oft künstliche Seen beziehungsweise Sammelbecken angelegt werden, erklärt Peter Rüegg von Pro Natura. Dies sei nicht nur ein Eingriff in das Landschaftsbild. Das Wasser fehle darüber hinaus in Bächen und anderen Gewässern. Der erhöhte Schmelzwasseranfall verstärkt zudem die Erosionsgefahr auf labilen Böden.
Eine Studie der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) zeigt zudem, dass die Schneedecke auf Kunstschneepisten im Mittel 70 Zentimeter dicker ist und doppelt so viel Wasser enthält wie die von Naturschneepisten. Das Schmelzwasser des künstlichen Schnees hat zudem viermal mehr Mineralien und Nährstoffe als natürliches Schmelzwasser. Die Folge davon ist, dass jene ökologisch wertvollen Pflanzen verschwinden, die sonst mit wenig Nährstoffen auskommen. Hingegen verbreiten sich jene Allerweltspflanzen, die viel Nährstoffe brauchen. Eine weitere Konsequenz des Einsatzes von Kunstschnee ist, dass sich das Ausapern beschneiter Flächen gegenüber dem natürlichen Abtauen um durchschnittlich zwei bis drei Wochen verzögert. Dadurch wird der Beginn des Pflanzenwachstums hinausgeschoben. Die Dichte der Schneedecke und die verlängerte Schneebedeckung im Frühjahr vermindern ausserdem die Sauerstoffversorgung im Boden, was Fäulnis und Schimmelbildung zur Folge haben kann.
Neben diesen durch Studien gestützten Argumenten ist laut den Umweltschützern auch die durchaus berechtigte Frage zu stellen, ob es Sinn macht, in Skigebieten unter 1500 Metern Schneekanonen aufzustellen, wenn dort kein Schnee mehr fällt.
(Aargauer Zeitung, 13.01.05 (gm))

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