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 Den Kamelen geht's an den Kragen
Australien
Die Tiere sind zu einer wahren Landplage geworden

In Australien werden bald Tausende wilde Kamele erschossen. Der Grund: Sie haben sich so rapide vermehrt, dass sie zur Plage geworden sind. Nach offiziellen Schätzungen leben derzeit rund 700'000 wilde Kamele in Australien.

Alexander Hofmann

Der Massenabschuss wird im Bundesland Südaustralien beginnen. Scharfschützen sollen die wilden Kamele aus Helikoptern erlegen. In dieser Gegend alleine gibt es rund 60'000 Kamele, die nach Regierungsangaben die Wirtschaftlichkeit von Farmen mehr und mehr beeinträchtigen. Die wilden Kamele konkurrieren mit Nutztieren wie Schafen und Kühen um Futter und Wasser. An manchen Wasserlöchern fänden sich bis zu 200 Kamele ein, hätten Bauern berichtet, sagte ein Regierungsbeamter. Ausserdem zerstören Kamele in grossem Umfang Weidezäune. Zudem besteht die Gefahr, dass die Tiere den ohnehin spärlichen Bewuchs in den Steppengebieten so stark dezimieren könnten, dass diese vollends zur Wüste werden.
Kamele wurden erstmals 1840 auf den fünften Kontinent gebracht, um bei der Erschliessung der inneraustralischen Wüsten zu helfen. Bis etwa 1920 wurden die einhöckerigen Dromedare vor allem bei der Konstruktion der Eisenbahnen und Strassen verwendet, die sie letztendlich überflüssig machten. Die meisten Kamele wurden von ihren Besitzern buchstäblich in die Wüste geschickt, wo sie sich in Ermangelung natürlicher Feinde gewaltig vermehrten. Es wird geschätzt, dass sich ihre Zahl alle acht Jahre verdoppelt. Heute weist Australien die grösste Population wilder Kamele weltweit auf.
Nach Erkenntnissen von Wissenschaftern nimmt die Zahl jährlich um mehr als zehn Prozent zu, spätestens gegen Ende dieses Jahrzehnts dürfte die Zahl von mehr als einer Million überschritten werden. Zwar hat sich in den vergangenen Jahren eine Kamelindustrie etabliert, die die Tiere verwertet. Das reicht aber noch lange nicht aus, die Zahl der Tiere unter Kontrolle zu bringen. Lebende Kamele werden zur Schlachtung exportiert, vor allem in arabische Länder. Kamelfleisch schmeckt kaum anders als Rindfleisch und ist extrem fettarm. Kleinere Stückzahlen werden an ausländische Zoos verkauft oder an Kamelrennställe in den arabischen Scheichtümern, die zur Blutauffrischung gern auf die nicht überzüchteten australischen Tiere zurückgreifen.
Solange aber nicht mehr Menschen auf den Geschmack kommen und sich gelegentlich einen 'Camelburger' gönnen, wird der Massenabschuss vermutlich vorerst die einzige Möglichkeit zur Dezimierung der 'Wüstenschiffe' sein, die in Australien wie viele anderen Tieren eigentlich nichts zu suchen haben.
(Aargauer Zeitung, 27.04.2005)


Japan tötet Tausende Delfine

Ungeachtet internationaler Proteste machen japanische Fischer mit Billigung der Regierung wieder Jagt auf Tausende von Delfinen. Bei der alljährlichen Treibjagd werden nach Angaben der Behörden im Schnitt bis 17'000 Tiere gefangen. Umweltschützer sprechen dagegen von über 20'000 getöteten Delfinen. In der Walfangstadt Taiji, rund 700 Kilometer südlich von Tokio, wurden allein in den vergangenen Tagen etwa 150 Delfine eingekreist, in Lagunen getrieben und mit Lanzen und Messern getötet. Einzelne Tiere, die keine Blessuren aufweisen, werden im Auftrag von Aquarien aus aller Welt für Showzwecke ausgesucht und verkauft. Die Fischer in den Orten, wo die Treibjagd auf Delfine betrieben wird, rechtfertigen ihr Handeln damit, dass es die Tradition und Teil der Esskultur ihrer Region sei.
(Aargauer Zeitung, 27.02.2007 (sda))


Kanada
270'000 Roben zum Töten frei

Trotz internationalen Protesten hat die kommerzielle Robbenjagd an Kanadas Ostküsten wieder begonnen. Damit sinkt die Überlebenschance der Robbenbabys, die wegen des warmen Winters ohnehin schon gering ist, weiter. Die Regierung in Ottawa hat die diesjährige Fangquote wegen der dünnen Eisdecke um 20 Prozent auf 270'000 Junge reduziert, wie die «Globe and Mail» berichtet.
(Aargauer Zeitung, 03.04.2007 (sda))

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