Esther Sonja Schmid

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Verkifft und versifft

Beim Kiffen ist die Schweiz Spitze
Studie  Suchtmittelkonsum bei Jugendlichen nirgends so hoch wie in der Schweiz

Immer mehr Schweizer Jugendliche kiffen und saufen übermässig. Das zeigt eine Studie der Schweizerischen Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme. Beim Kiffen führt die Schweiz in Europa sogar die Statistik an.
Der Anteil der Jugendlichen, die Cannabis konsumieren, täglich rauchen oder wiederholt betrunken sind, hat zwischen 1998 und 2002 um fast 10 Prozent zugenommen, wie die Schweizerische Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme (SFA) gestern in einer Mitteilung schreibt. «Die Jugendlichen trinken vermehrt über den Durst, sie kiffen mehr und ernähren sich ungesünder als früher», wird Studienleiter Holger Schmid zitiert. 27,8 Prozent der 15-Jährigen waren laut der Studie mehrmals betrunken. Gar jeder Dritte hat in den 12 Monaten vor der Untersuchung Cannabis konsumiert. Damit nimmt die Schweiz im europäischen Vergleich gemeinsam mit Grossbritannien und Spanien die Spitzenposition ein.
'Saufen ist cool'  Kiffen, saufen und rauchen sowie die eigenen Grenzen ausloten gelte in unserer Gesellschaft und besonders in der Jugendkultur als cool, so Schmid. Für manche Jugendlichen sei der Griff zu Alkohol, Tabak oder Cannabis die Antwort auf steigende Leistungsanforderungen der Gesellschaft oder mangelnde Zukunftsperspektiven. «Was uns darüber hinaus Sorgen macht, ist, dass sie viel mehr Unfälle und Verletzungen haben als noch vor acht Jahren», sagt Schmid. Etwa die Hälfte der Befragten gab an, in den letzten 12 Monaten wegen einer Verletzung (Sportverletzung, Freizeit- oder Verkehrsunfall) beim Arzt gewesen zu sein. Das sind 10 bis 15 Prozent mehr als 1994. Die Schweiz steht mit diesen Problemen aber nicht allein da, wie ein europäischer Vergleich zeigt.
Ganz Europa sucht den Rausch  In ganz Europa suchen die Jugendlichen den Alkoholrausch. Immer mehr von ihnen haben Erfahrung mit Cannabis und der Anteil der jugendlichen Raucher ist europaweit hoch. Auch die ungesunde Ernährung sowie die Unfälle und Verletzungen sind in den europäischen Ländern häufig. Der Bericht zur Studie liegt nun in Form eines elektronischen Nachschlagewerks vor. Diese gibt eine Übersicht, die verdeutlicht, wo die Schweiz im internationalen Vergleich steht.
(Aargauer Zeitung, 16.11.2004 (sda))


Kiffen begünstigt Schizophrenie

Symptome der psychischen Erkrankung Schizophrenie treten in der Bevölkerung weit häufiger auf als bisher angenommen. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich. Ein wichtiger Risikofaktor ist der häufige Cannabiskonsum im jungen Erwachsenenalter und ungünstige Lebensbedingungen in Kindheit und Jungend, wie zum Beispiel harte Bestrafung oder Vernachlässigung durch die Eltern. Die Forschungsgruppe bezeichnet die voll ausgebildete Schizophrenie als «Spitze des Einsbergs»: Unter einem Prozent der Bevölkerung leidet darunter. Weit häufiger als angenommen seien aber Vorformen der Schizophrenie. Etwa hätten über 40 Prozent der Befragten das Gefühl, von anderen beobachtet zu werden. (Aargauer Zeitung, 21.04.2007 (AP/sda))

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