ECOPOP und die Entwicklungshilfe
Was sind die
Ziele der ECOPOP?
Die «Vereinigung Umwelt und Bevölkerung» ECOPOP (ECOlogie et POPulation)
ist, wie der Name besagt, eine Umweltorganisation, die, als einzige in der
Schweiz, auch die Bevölkerungszahl in ihre Untersuchungen miteinbezieht. Die
ECOPOP ist überzeugt, dass jede Massnahme für die Umwelt und die Menschen durch
das rapide Bevölkerungswachstum gefährdet oder gar zunichte gemacht wird.
Warum
interessiert sich die ECOPOP für die Entwicklungshilfe?
Man muss den grösseren Zusammenhang sehen: Wenn wir auch in der Schweiz
beheimatet sind und sich unsere Tätigkeit vorwiegend auf unser Land bezieht, so
ist doch nicht zu übersehen, dass gewisse Umweltbelastungen, wie z.B. das
klimaaktive CO2, nicht an der Grenze Halt macht.
Was läuft falsch in der
Entwicklungshilfe?
Sie darf nicht länger die Augen
schliessen vor folgenden Tatsachen: Gegenwärtig bevölkern sechs Milliarden
Menschen die Erde. Jedes Jahr kommen 80 Millionen dazu, das entspricht der
Einwohnerzahl Deutschlands. Gemäss den Berechnungen der UNO werden es in der
Mitte des Jahrhunderts 9 Milliarden sein, also 50% mehr als heute. Es ist nahe
liegend, von einer «Bevölkerungsexplosion» zu sprechen. Als Folge wird der
Einwanderungsdruck auf Europa und die Schweiz zunehmen.
Was sind die Folgen?
Trotz noch steigender Produktion an Getreide, nimmt, wegen der starken
Bevölkerungszunahme, die Pro-Kopf-Produktion eher ab (1990:374 kg, 2000:336 kg).
-Wasser, das schon jetzt in manchen Gegenden knapp ist, wird zunehmend zum
Zankapfel werden. Dann denke ich aber auch an die steigende Luftbelastung, die
zum Klimaproblem führt, an den Artenschwund, die zerstörten Wälder und
verschmutzen Meere. Alle diese Probleme werden durch die zunehmende Menschenzahl
verstärkt, vielleicht bis sie nicht mehr lösbar sein werden.
Was ist zu tun?
Versuche, die Lebensmittelproduktion zu steigern, mit Wasser haushälterischer
umzugehen und dergleichen können nicht von der Tatsache ablenken, dass es ganz
wichtig ist, die Bevölkerungszahl weltweit zu stabilisieren, wie dies ja an der
Weltbevölkerungskonferenz von 1994 in Kairo beschlossen worden ist.
Ist das möglich?
Da die genannte Zunahme vorab in den Entwicklungsländern stattfindet, müssen wir
uns dort für eine Verminderung der zum Teil noch hohen Kinderzahlen einsetzen.
Mit welchen Massnahmen?
Zwei grosse Studien sind der Frage nachgegangen, was Länder mit rasch sinkender
Fruchtbarkeit gemeinsam haben. Das Ergebnis: Nichts, ausser der Verfügbarkeit
von erschwinglicher Verhütung (Weltwoche). Erfahrungen aus Dutzenden von
Ländern haben gezeigt, dass die Frauen gar nicht so viele Kinder haben wollen.
Wo Verhütungsmittel preiswert oder gratis zu haben sind, sinkt die Kinderzahl.
Im Iran ging die Kinderzahl pro Frau innert 15 Jahren von 7 auf 3,4 zurück. In
Mauritius sank sie in nur 8 Jahren von 6 auf 3 (heute 2,0). Diese Beispiele, die
sich beliebig vermehren lassen, zeigen, dass etwas erreicht werden kann, wenn
die nötigen Mittel eingesetzt werden.
Was tun die Hilfswerke?
Die Organisationen für Entwicklungshilfe müssten sich nebst ihrer Hilfstätigkeit
(Brunnen bohren usw.) auch für eine gute Familienplanung einsetzen und
Verhütungsmittel zur Verfügung stellen. Nur so würde ihre Arbeit nicht laufend
durch die ständige Bevölkerungszunahme behindert oder gar zunichte gemacht. Aber
die meisten Hilfswerke wollen leider nichts wissen von Familienplanung.
Sie resignieren?
Keineswegs. Wir haben kleinere Hilfswerke gefunden, die erkannt haben, wie
wichtig Familienplanung ist angesichts der Bevölkerungsexplosion. So konnte
ECOPOP kürzlich je einen Förderpreis von Fr. 10000.- ausrichten an die Hans
Haller-Stiftung, die in Brasilien tätig ist und an das Indien-Projekt von Alec
Gagneux. – Bei der Summe ist zu bedenken, dass das Geld in einem
Entwicklungsland fünfmal mehr Wert hat.
Welches Ziel wird anvisiert?
Wenn das Bevölkerungswachstum nicht gestoppt wird führt dies zu sozialen und
kriegerischen Spannungen und zu einem Verlust an Lebensqualität für alle. Die
ECOPOP will mithelfen, dies zu verhüten. Natürlich ist unser Preis nur ein
Tropfen auf den heissen Stein. Wenn wir jedoch genügend Nachahmer und Mithelfer
finden, dann kann doch etwas bewirkt werden.
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